»#OrteFürAlle«
Fashion trifft Inklusion.

Die Aktionen zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung stehen in diesem Jahr im Zeichen der Barrierefreiheit. Eine Welt ohne Barrieren? — Für viele fällt der Blick dabei ausschließlich auf bauliche Lösungen. Und keine Frage: ohne technische Barrierefreiheit kann Inklusion nicht gelingen und „OrteFürAlle bleiben ein unerreichbares Ziel. Wenn unsere Definition allerdings an dieser statisch-baulichen Stelle endet, machen wir es uns ein wenig leicht.

Was wäre, wenn Menschen mit Behinderung plötzlich dort sichtbar werden, wo es längst möglich ist, es aber offensichtlich niemand gesellschaftlich erwartet? — z.B. in einer Fashion-Kampagne.
Für unsere Aktion zum Protesttag ist es gelungen, mit Johannes Gnida und Clemens Dörr zwei gefragte Filmemacher aus Berlin zu gewinnen, die sich beruflich vor allem dort bewegen, wo Menschen mit Behinderung in der Regel unsichtbar sind — in Film, Werbe- und Fashion-Fotografie.

Die Kampagne soll weniger provozieren, als zum Nachdenken anregen. Orte für Alle, das müssten in einer Gesellschaft, die allzu häufig Diversity zum Zeitgeist erhebt, eigentlich auch Werbung und Fashion sein. Nicht für den sozialen Anstrich und zur Markenentwicklung, sondern als selbstverständliches Statement einer aufgeklärten Generation.

Kleidung, Make-Up, Beleuchtung — die Ergebnisse des Fashion-Shootings zum Protesttag werden sich auf den ersten Blick kaum von üblichen Werbemotiven unterscheiden. Dass Models mit Behinderung die Kampagne begleiten wird zum kleinen Detail, das einigen vielleicht erst auf den zweiten Blick bewusst wird. Und doch wirft die Kampagne Fragen auf: Wer definiert Ästhetik? Endet der Reiz des Nonkonformen im Design bei Stoff und Farbe?

Die Herausforderung des Projektes besteht auch darin, Menschen mit Behinderung mit der Kampagne nicht unbewusst zu instrumentalisieren, sondern sichtbar zu dem zu machen, was sie längst sind: wertvolle, selbstbewusste Vertreter*innen einer diversen Gesellschaft.

Die Ergebnisse des Fashion-Shooting sollen zunächst für 11 Tage an regulären Großflächen-Plakatwänden am Bahnhof und zentralen Orten in Bietigheim-Bissingen zu sehen sein.

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